[mygal=radreise-2016-5]
Diesen Bericht schreibe ich aus dem Gedächnis, weil der eigentliche Bericht verschollen ist.
Heute ist Anquatsch und Dranhängtag. Das bedeutet alleine fahrende Radler befriedigen ihre Neugierde und ich komme kaum zu schauen. Da sehr viele bairischen Dialekt sprechen, versinke ich immer mehr in ihm. Ich wusste gar nicht, dass ich noch so stark Dialekt sprechen kann.
Morgens gleich ein Supermarkt, an dem die Bahn vorbeifährt. Das Zugschild verkündet München. Neugierig studiere ich auf meinem Handy, wie lange dieser Zug nach München bräuchte. Weniger als eine Stunde.
Ich studiere weiter Fahrpläne. Mit dem Zug bräuchte ich in meinen Heimatort jetzt deutlich weniger Zeit als früher nach München alleine.
Hinter München hörte für mich als Kind die Welt auf. Eine Fahrt nach München war damals eine Weltreise.
Ich bewege mich deswegen durch die Welt des Voralpenlandes, dessen Namen mir alle so vertraut sind und ich doch nie gesehen habe, mit der Neugierde als wären die Voralpen ein fremdes Land für mich. Dabei fällt mir auf, dass solche Ziele wie Nordkap, Orkneys für mich mittlerweile weniger exotisch sind als als Kind eine Reise in die damals doch recht nahen Berge.
Ist das der veränderte Blick eines Erwachsenen auf Entfernungen nach 40 Jahren oder zeigt sich darin die Globalisierung?