22. Tag: Bodø – Frankfurt

Die Nacht war etwas Besorgnis erregend. Durch den Regen bilden sich schon fast Miniseen auf der Zeltwiese. Die zwei größten vor und hinter meinem Zelt.

Als ich irgendwann aufwache und mich auf dem Boden abstütze, schwabelt es wie auf einem Wasserbett unter meiner Hand. Ich überlege, ob ich mein Zelt abbauen soll und mich in den Aufenthaltsraum des CP verziehe.

Die Endscheidung fällt für die mutige Variante aus. Ich schlafe im Zelt weiter.

Das Zelt muss ich sehr nass einpacken. Ich befürchte, dass mein Witz mit dem teuersten Wassertransport Realität werden könnte. Am Flughafen ist meine Ausrüstung ca. 2kg schwerer als beim Hinflug. Also 2 Liter Wasser trotz intensiven Ausschüttelns des Zeltes. Aber ich bleibe unter dem Limit von 23 kg.

Im Flughafen von Bodø hängt ein Zettel, wie man die Fahrräder verpackt haben will. Vorderrad ausgebaut und in eine Tüte gesteckt. Ich versuche, mir das Vorderrad ausbauen zu sparen. Aber dann geht das Rad nicht durch die Sicherheitsmaschine. Also muss ich das Fahrrad noch einmal auspacken und das Vorderrad ausbauen.

Ich frage mich, was macht die Fraktion, die die sonst geforderte Pappkartonlösung probiert. Diese Kartons dürften eigentlich auch nicht durch den Scanner kommen.

Dann checke ich mich ein. Am Gate angekommen sehe ich mir mein Boardingpass genauer an. Der Beleg für die Verbindung Kopenhagen-Frankfurt fehlt. Also zurück zum Check-in. Dort erklärt man mir, ich bekäme diesen Beleg in Oslo. Das stört mich nicht weiter, weil ich in Oslo viel Zeit zum Umsteigen habe. In Oslo erklärt man mir ich müsse in Kopenhagen fragen. Was ich schon weniger lustig finde, weil ich in Kopenhagen nur 25 min zum Umsteigen habe. Da ich in diesen Fragen eher ein Angsthase bin, ist es nicht sonderlich gut für mein Nervenkostüm, dass der Flieger mit 15 min Verspätung abhebt. Ich sehe mich sehr, sehr spät in Frankfurt ankommen. Neben mir sitzt ein Rüsselsheimer, der dasselbe Problem hat.

Zum Glück hat man mir in Oslo verraten, dass ich nicht unbedingt zum Servicepoint muss, sondern wenn es zeitlich eng wird, den Beleg auch am Gate bekomme. Also sprinten mein Sitznachbar und ich in Kopenhagen gleich zum Gate und wir bekommen problemlos unsere Belege. Erleichtert fallen wir im Flugzeug in die Sitze.

In Frankfurt muss ich leider feststellen, dass meine Vordergabel leicht verbogen ist. (Nachtrag: Diese Gabel wurde mir von der SAS ohne Murren ersetzt.)

Die 20° in Frankfurt sind eine wahre Wohltat nach den drei Wochen norwegischer Kälte.