Heute bin ich fast immer am Ufer des Rheins gefahren. Das Tuckern der Schiffe hat eine ungemein beruhigende Wirkung auf mich. Das Rheintal öffnet sich nach Koblenz und verliert sich in den Auen vor Köln.
Dafür dass ich in St. Goar los gefahren bin, war es ein erstaunlich ruhiges, fast einsames Radeln, obwohl es sich um eine der Hauptverkehrsadern Europas handelt. Vielleicht sollte man bei einer Rheintour in dieser Ecke darauf achten, dass man das Rheintal zu Randzeiten durchfährt. Denn dann scheint dieser Tourismusmagnet sogar ein wenig beschaulich zu sein.
Das Wetter und der Wind haben Erbarmen mit mir und treiben mich bis kurz vor die Tore Kölns.
Es fasziniert mich, wie selbstverständlich der Uferraum als Freizeitraum genutzt wird. Daraus erkläre ich mir trotz des sehr hohen Radler- und Fußgängeraufkommens das gute und flüssige Fortkommen.
Verglichen zu anderen Flusswegen am Sonntag und bei solch strahlendem Sonnenschein, gibt es kaum nebeneinander fahrende Radler. Auf einmaliges und sanftes Klingeln wird sofort umsichtig mit routinierter Gelassenheit reagiert. Der Stresspegel ist extrem gering.
Ab Bonn fällt auf, dass die Leute immer mehr „working class“ werden und ich bin deswegen auf Duisburg gespannt.