14. Tag: Bad Neualbenreuth – Grünhaid 71 km

Es hat in der Nacht geregnet. Am morgen ist es kühl. Schon so kühl, sodass ich mich in meine Wärmeschale werfe. Der Weg nach Cheb ist einigermaßen angenehm. Ich treffe sogar auf einem Bahnradweg.

Dann gehe ich in Cheb einkaufen. Es ist sogar ein Penny-Supermarkt. Das Gemüse und Obst sind nicht wie in Deutschland am Anfang, sondern am Ende des Supermarktes. Aber auch beschleicht mich leicht dieses unangenehme Gefühl des Wohlstandsgefälles, was ich vor ca. 25 Jahren wesentlich extremer immer in Tschechien verspürt habe. Ich mag dieses Gefühl nicht.

Bei der Durchfahrt erscheint Cheb als eine sehr schöne Stadt. Aber was mir auffällt, ist, dass der Sanierungszustand ähnlich ist, den wir in Regensburg in meiner Jugend hatten. Bei weitem noch nicht so herausgeputzt wie heutzutage.

Mir fällt zu Tschechien immer wieder das Wort angenehm ein. Es ist erstaunlich, wie sich die Landschaft immer durch den Grenzwechsel verändert. Aus irgendeinem Grund finde ich die tschechische Landschaft angenehmer. Der Hauptunterschied, den ich glaube, festzustellen ist, dass es weniger Strukturelemente in der Landschaft gibt. Kaum irgendwelche Scheunen, Bauten oder sonstige Dinge. Es sind meistens sehr weite, einheitliche Flächen. Es gibt ein Gefühl von Weite.

Der EV 13 ist ein Kilometerschinder. Ich sehe ein Schild nach Aš. Das verkündet, es sind 13 km nach Aš. Ich will den EV 13 fahren, ich muss noch 32 km fahren.

Ich ahne, warum die Leute so wild auf die E-Bikes sind. Vor mir fahren eine Mutter mit ihren zwei Töchtern eine leichte Steigung hoch. Sie steigen ab, deswegen sehe ich mir die Kassette an. Die Kette ist jeweils in der Mitte. Wenn man mit der Technik nicht umgehen kann, erscheint einem das Radfahren anstrengend. Das Ergebnis Strom.

Ich treffe auf ein kleines Teilstück meines Weges vom letzten Jahr wieder. Nämlich die Eger. Ich bin genauso angetan wie letztes Jahr. Von der Tageszeit ist es sogar noch schöner, weil das Licht besser ist.

Heute hat es nur knapp über 20 Grad, aber es scheint die Sonne. Deswegen war es eine erstaunlich angenehmer Tag. Weil es auch sehr viel Asphalt gab, war es auch sehr angenehm zu fahren. Ich musste leider den EV 13 verlassen, weil es kein Campingplatz auf diesem Weg gab. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich wahrscheinlich auf der deutschen Seite wild campen können, aber das habe ich zu spät bemerkt. Bzw. die Bauernhöfe stehen nicht mehr so dicht beieinander, sodass ich wahrscheinlich ein Plätzchen gefunden hätte.

Was aber auch auffällt, wie wenig Wasserentnahmestellen es gibt. Eigentlich keine. Friedhöfe habe ich nicht berücksichtigt.