Es war insgesamt eine schöne Radreise. Ich habe aber auch bemerkt, dass sich einiges verändert hat, aber ich weiß nicht, ob sich die Realität verändert hat; mein Gedächtnis in der Rückschau die Dinge stark verzerrt oder ich ein anderer geworden bin? Mein Gedächtnis gaukelt mir mittlerweile vor, Radreisen wären grundsätzlich immer schön, die Realität sieht das etwas anders. Andererseits ändert sich auch die Realität.
Radrouten werden verlegt, damit sie komfortabler zu fahren sind. Mir sind wenige Radreisende begegnet und ich bin selten mit ihnen ins Gespräch gekommen. Aber die Radwegfixiertheit fällt auf. Alle waren begeistert von den vielen Radwegen in Schweden und Dänemark. Aber dass Radwege auch bedeuten, dass man an befahrenen Straßen entlangfährt, also in einer gewissen Unruhe, scheint keinem so recht klar. Da war das alte, holprige Hintenrum schöner. Wobei ich mich frage, ob das nicht eine Gedächtnisverzerrung ist.
Es scheint mir auch, dass teilweise Radrouten entworfen werden, weil es Radwege gibt. In Sachsen-Anhalt und MVP habe ich mich immer wieder gefragt, warum hier eine touristische Radroute ist? Es wirkte teilweise so, als wolle man etwas vom Kuchen abhaben, obwohl man nicht die Infrastruktur dafür hat.