Eine Art Prolog

Letztes Jahr habe ich mich sehr besorgt über die Trockenheit geäußert. Dieses Jahr sann ich immer wieder darüber nach, ob es noch angebracht ist, nach Irland zu fliegen oder ob es vernünftige wäre in Deutschland zu bleiben. Die Hitze nahm mir die Entscheidung ab.

Ein Tag zuvor bringe ich immer das Fahrrad zum Flughafen, so bin ich vor Überraschung gewappnet. Auf dem Weg zum Flughafen stelle ich verdrießlich fest, dass der Wind wie sonst auch in der letzten Zeit außergewöhnlich stark bläst. Ich fühle mich an die Küste erinnert. Und es keimt wieder die Sorge auf, dass in Irland sich der Wind vielleicht eventuell auch gesteigert hat. Also dass vielleicht isländische Verhältnisse herrschen, und ich des Öfteren einfach nicht fahren kann, weil der Wind zu stark ist.

Aber erst einmal muss ich mein Fahrrad loswerden. Die Lufthansa hat ihre Bedingungen geändert. Meine eigentliche Sorge war, dass mein Rad, wenn ich es nicht zerlege, zu groß ist.

Bloß am Sperrgepäckschalter werde ich etwas ganz anderem belehrt. Man erklärt mir, eine Tasche wäre nicht mehr akzeptabel. Entweder Hartplastik oder Karton. 

Ich möge doch runter zum Gepäckservice gehen, und mir einen Karton kaufen. Es ist Sonntag. Eigentlich kein Problem, weil der Gepäckservice offen hat. Bloß der letzte Fahrradkarton ist vor einer Stunde verkauft worden.

Also fahre ich wieder zurück nach Hause und gehe bei dem Fahrradgeschäft in meiner Nachbarschaft vorbei. Ich weiß, dort stehen Fahrradkartons. Aber eigentlich zu groß für die geforderten Abmessungen der Lufthansa. Ich denke mir, ich probiere es einfach auf gut Glück. Zu Hause packe ich das Fahrrad ein und fahre mit dem Taxi zum Flughafen. Mich bedient dieselbe Schaltbeamtin und es wird nicht gemessen, sondern einfach nur gewogen. Das Fahrrad ist im Flieger. Erleichterung macht sich breit.

Persönlich finde ich die Lösung mit dem Karton jetzt doch nicht so schlecht. Mein Fahrrad ist geschützter und das ist das eigentlich erstaunliche für mich, es lässt sich leichter im Flughafen transportieren. Ich ziehe einfach den Karton hinter mir her. Der Nachteil ist, ich muss mit dem Taxi zum Flughafen fahren und das ist gerade nicht billig. Aber wenn man den Karton am Flughafen bekommt, dann ist es eine sehr schöne Lösung.

Zum Thema Fliegen. So richtig wohlfühle ich mich nicht damit, wenn ich mich in der Natur so umsehe. Bei meinen Recherchen, wie ich nach Dublin oder Cork kommen könnte, stellte ich fest, mit dem Fahrrad und Zug nach Frankreich, das dauert ewig. 

Man wäre innerhalb von 22 Stunden von Frankfurt nach Irland gekommen, wenn man kein Fahrrad dabei hätte. Mit Fahrrad dauert es knapp 30 Stunden mehr, denn die Zugverbindung sind extrem ungünstig. Ich müsste irgendwo übernachten. Abgesehen davon, wen überrascht es, es ist deutlich teurer. Ich würde sagen, es kostet das zwei bis dreifache.