2014 war ich in Südengland unterwegs. von Harwich die Südküste nach Cornwall, von dort nördlich an London vorbei zurück nach Harwich.
Es war grässlich. So grässlich, dass ich die nächsten zwei Reisen, die ich für das vereinigte Königsreich ins Auge gefasst hatte, verwarf.
Die permanente Jammerei in meinem Radreisetagebuch will wahrscheinlich keiner lesen und die Bearbeitung macht keinen Spass.
Da hier aber schon über zwei Reisen in Großbritannien berichtet wird, was war so schrecklich?
Der Verkehr, die Radrouten und die Hecken.
Die Straßen in Südengland waren schmäler als ich sie in Erinnerung hatte und schmäler als oft in Deutschland. Auf den A und B-Routes wahr ein sehr hohes Verkehrsaufkoommen mit einem hohen Tempo. Der Asphalt in England ist sehr rau. Es ist laut und ich fühlte mich dort immer bedrängt.
Die Minorroads sind zwar deutlich ruhiger, aber da rasten die Engländer auch. Aber sie sind so eng, dass man sich als Radfahrer in die eigentlich immer vorhandenen Büsche drücken muss, damit der SUV vorbeikommt.
Die Radrouten des NCN-Systems. In Schottland und auf der North-Sea-Cycleroute hatte ich mich zwar schon über manches gewundert, aber in Südengland wurde das massiv.
Diese Routen sind teilweise mit einem bepackten Rad nicht befahrbar. 40 Kilometer auf einem Trampelpfad an einem Fluss entlang. Ich bin mehrmals gestürtzt, weil die Bodenbeschafffenheit des Weges unzulänglich war. 30 Prozent zur Bucht runter und die andere Seite hinauf. Und dass man das Rad mehrmals am Tag über die Absperrungen heben muss, die die Radrouten vor bösen Motorradfahrern schützen soll. Es war grausam.
Und jetzt zu den Hecken. Ich wusste zwar, dass die Minorroads von Hecken umgeben sind, über die man nicht blicken kann. Bloß im Süden sind sie überall so hoch, sodass man vom Land nichts sieht.
Also man schindet sich und man bekommt nichts zu sehen.
Fazit der Geschichte, die zwei Tage Holland, um nach Deutschland zu kommen, waren die schönsten Tage und im Rotterdamer Stadtverkehr habe ich mich wohler gefühlt als in den 20 Tagen England zu irgendeinem Zeitpunkt.