9. Tag: Dunbeacon – Adrigole 81,0 km

In Durus sehe ich mir eine Karte für Touristen an. Es sind nur Wanderwege angegeben, die Radroute nicht. Soweit ich auf den ersten Blick sehen kann, verlaufen die Wanderwege hauptsächlich auf Verkehrsstraßen. Ich kaufe ein, um zu frühstücken. Es ist ein kleiner Laden, der zu keiner Kette gehört. Das Ambiente ändert sich schlagartig. Besonders fällt auf, es steht keiner der großen Kaffeeautomaten da, sondern ein Wasserkocher, Teebeutel und ein Glas löslicher Kaffee.

Am Vormittag scheint noch ein wenig die Sonne und es ist ganz schön. Auch ist der Verkehr reichlich gering, deswegen fährt er sich angenehm. Gegen Nachmittag fängt es zum Regnen an, so wie es im Wetterbericht verkündet worden ist. Leider muss ich ungefähr 20 km die N71 fahren. Die Straße, die danach folgt, ist auch nicht wesentlich ruhiger. Es ist wieder tosend laut, weil die Straße so nass ist und der Asphalt so rau.

Am Abend lese ich die irische Times. Auf Seite 1 steht ein Bericht darüber, dass 900 Leute einer Hightechfirma ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Ich wundere mich, dass es ein Artikel auf der Seite 1 wegen 900 Menschen gibt. Dann rechne ich es aber auf deutsche Verhältnisse um. Dadurch stelle ich fest, diese 900 Leute sind ein gewaltiger Schlag für Irland.

Es gibt aber noch eine weitere interessante Nachricht in dieser Times. Ich sinniere die ganze Zeit darüber, dass es in Irland vielleicht zu trocken gewesen sei, weil ich zu viel braunes Gras sehe. Die Nachricht lautet aber, dies wäre der nasseste Juli, den es jemals in Irland gegeben hätte, seit es Wetteraufzeichnungen gibt. Bei uns hat man zu meiner Abfahrt den trockensten Juli befürchtet.