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Heute war wieder ein sehr heißer Tag. Meine Shirt-nass-Mach-Methode erweist sich als wahre Glanzidee.
Heute bin ich, obwohl noch in Schweden, bei einem finnischen Handyprovider eingeloggt. In dem kleinen Dörfchen Jarhois kommen die Daten deutlich schneller als in der Großstadt Frankfurt. Ich schaue mir den Wetterbericht an und erfahre, es soll fast so heiß wie in Süditalien werden.
Gestern habe ich mich über die sonderbare Verkehrsteilname der Rentiere gewundert. Dieses Verhalten, mal sehen, was der Mensch macht und dann entscheide ich, wie ich weiterlaufe bzw. weiterhopple, zeigte heute ein Hase. Der Hase rannte genauso mitten auf der Straße entlang, wie das Rentier. Fast bin ich bereit zu glauben, die Tiere rennen dort lieber entlang als durch den unwegsamen Wald.
Ich habe mich schon letztes Jahr gewundert, warum die Elche nicht zwischen den Bäumen stecken bleiben. Elche müsse Slalomkünstler sein.
Auch heute ist der Wald nicht so endlos wie letztes Jahr, aber endloser als gestern. Ich merke aber, warum das mich heute so wenig stört. Ich bin hierher keinen Schotter gefahren. Die Straße ist bei Weitem nicht so wellig wie bei den Schotterstraßen. Teilweise kann ich einen Rhythmus entwickeln, der ins Meditative geht. Bis Pajala rausche ich nur so dahin.
Nach Pajala muss ich aber feststellen, dass ich ein extremes Asphaltsensiblchen bin. Es reicht dem Herren nicht, dass er Asphalt hat, sondern es muss noch auch ein bestimmter sein.
Dazu muss man wissen, dass in Schweden die rechte Seite der Fahrbahn mit rauerem Asphalt nachasphaltiert wird, um die Spurrillen zu füllen. Dieser Asphalt bremst mich extrem aus. Aber der Asphalt der gänzlich neu gebauten Straße, der noch tiefschwarz ist, lässt mich auch festkleben.
Warum jammere ich hier so herum. Der Sverigeleden folgt immer noch dem Torneo. Es geht latent permanent aufwärts. Und irgendwann werden die Beine müde. Im Laufe der Strecke bemerke ich, ich habe die letzten Tage deutlichen Rückenwind gehabt.
Aber eine Art von Insekten, deren Name ich nicht kenne, verfolgt mich auf dem Rad und versuchen mich zu stechen. Groß wie Fleischfliegen, mit einem bienenartigen Hinterteil und bremsenartigen Vorderteil. Nur das Mückenmittel hält diese Viecher vom Stechen ab.
In Junosuando laufen ein paar Menschen an mir vorbei. Nur ich bin umgeben von meinen Quälgeistern. Ich hoffe ich stinke nicht so für die Menschen, so wie ich für diese Bremsenart dufte.
In Junosuando ist der Campingplatz aufgegeben. Ich will weiterfahren, entdecke dann auf der Karte einen Badplats und steure ihn an.
Ich schlage mein Zelt auf. In der Nähe von meinem Zelt steht eine kleine Hütte. Ich denke mir, dass dies die übliche Umkleidekabine ist, die man auf Badeplätzen in Schweden findet. Während ich mein Zelt aufbaue, kommen ein Mann und eine Frau vorbei und machen sich in der Hütte zu schaffen. Nach einiger Zeit kommt die Frau zu meinem Zelt und fragt mich, ob ich die Sauna nutzen will. Sie würde die Tür für mich offen lassen. Im weiteren Gespräch stellt sich heraus, der Badplats ist ein Stück weiter und die Sauna keine öffentliche Einrichtung, sondern privates Eigentum der mich gerade Einladenden.