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Einer der letzten Taten ist beim Verlassen des Campingplatzes, die Flaschen aufzufüllen. Neben mir in der Campingküche vier Schwaben, die Koffer aus Styroporplatten packen, wiegen und zusammenbinden.
Beim Gehen sehe ich etwas, was ich für eine Sinnestäuschung halte, die sich aber als Wahrheit rausstellt. Die Koffer sind Isolierboxen mit tiefgekühltem Fisch. Das ist der Fang von drei Wochen mit der Angel. Man würde jetzt damit nach Deutschland fliegen.
Das Wetter ist wie vom Wetterbericht versprochen ein leichter Dauerregen. Ich komme nicht aus meinen Regenklamotten heraus.
Leider habe ich meine Schirmmütze, die ich verwende, um meine Brillengläser vor dem Regen zu schützen, verloren. Deswegen bastele ich aus meinem Buff und einer Erdnusstüte Ersatz.
Die Landschaft öffnet sich. Es geht nicht gleich auf der einen Seite schroff hoch und auf der anderen Seite ist Wasser. Links und rechts erstrecken sich Weiden. Ich habe bisher im Laufe der Reise kein einziges Feld gesehen.
Ich kann mit der momentanen Landschaft nichts anfangen.
Irgendwann kommt mir der Gedanke, der Unterschied zu den letzten drei Touren in Skandinavien ist, ich habe nicht das Gefühl einer Richtung. In Norwegen kurve ich herum und habe schon lang den Sinn für die Himmelsrichtungen verloren.
Obwohl ich sehr häufig hochgejagt werde, sehe ich nur ein Tal, aber überblicke nicht die zu befahrende Gegend. Norwegen gewährt keinen Weitblick auf das, was kommt.
25 km vor Bud beginnt der Atlantikveien. Kaum ist der Atlantikveien angekündigt, begegnen mir Radler und deutsche Kennzeichen. Aber das scheint nur Zufall zu sein. Im Lauf der Strecke bleiben weitere Begegnungen dieser Art aus.
Dem Atlantikveien kann ich nicht so viel abgewinnen. Zu oft habe ich diese Art der Landschaft gesehen.
Abends als ich im Zelt sitze und die Regenklamotten noch nicht ausgezogen habe, sehe ich wie der Wasserdampf aus ihnen empor steigt.