Ich fahre zuerst zum Hbf. Da ich mich nicht alleine auf die Bikelinekarte verlassen will, will ich mir dort eine Übersichtskarte für das Gebiet zwischen Berlin und Rostock besorgen. Dort kann ich keine Karte ergattern.
Dann verlasse ich den Hbf in Richtung des Washington Platz. Beim Herausgehen aus dem Bahnhof wirkt die Aussicht auf das Bundeskanzleramt leicht imperial. Je näher ich komme, desto mehr zerfällt diese Wirkung. Das Bundeskanzleramt ist eine Art Scheinriese.
Weil ich vor Jahren die Fahrt über die Straße des 17. Junis so genossen habe, wähle ich die alte Route des Berlin-Kopenhagen-Radweges.
Als ich auf die offizielle neue Route stoße, fehlt auch dort komplett die Beschilderung.
Ich bin etwas entsetzt über mein Gedächnis. Ich bin diesen Abschnitt von Berlin-Kopenhagen vor ein paar Jahren bis zum Finow-Kanal gefahren. Ich erkenne so gut wie nichts wieder.
Der Weg ist landschaftlich sehr schön, aber nicht sehr spektakulär.
In Liebenwalde wird mir klar, was mich die ganze Zeit in den Dörfern irritiert. Die Bausubstanz ist alt, aber alles wirkt überall gleich gut saniert. Es wirkt wie eine Filmkulisse, in der sich ein paar Autos und Verkehrsschilder verirrt haben. Ich warte nur darauf, dass jemand ruft: „Räumt die Sachen weg, damit wir zum drehen anfangen können.“
In Zehdenick frage ich nach dem nächsten Campingplatz. Eine Frage, die sich lohnt. Es gibt drei Campingplätze vor dem nächsten Platz in meinem Bikelineführer. Den im Ziegeleipark nehme ich.