Der Tag startet, wie es Wetterbericht versprochen hat. Regnerisch und neblig. Eigentlich ist es kein richtiger Regen, sondern der Nebel wird zu einer Art Nieselregen. Irgendwann wird mir es als Brillenträger zu bunt, ich setze die Brille ab. So sehe ich mehr. Teilweise ist es sehr faszinierend, so in diesem Nebel zu fahren, aber ich stelle mir die Frage, wie soll das für den Rest des Tages werden? Ich habe etwas die Sorge, dass es ein Tag wird, von dem ich sagen werde, es ist ein sinnloser Tag gewesen, weil man nichts sieht. Aber es wird doch teilweise sehr schön. Es gibt sogar Menschen, die im Meer bei diesem Wetter baden. Es klart auch im Laufe des Tages auf und ich kämpfe weiterhin mit dem Wind. Was mir allmählich auffällt und Sorge macht, ich werde ganz selten von Radfahren überholt, aber mir begegnen viele. Hauptsächlich Rennräder, ansonsten ganz vereinzelt Radreisende. Vielleicht habe ich einfach die falsche Richtung gewählt.
Es wird empfohlen den Wild Atlantic Way im Uhrzeigersinn zu fahren, weil man dann die beste Aussicht vom Auto auf das Meer hat. Europäische Autos sind in dieser Frage besonders clever, weil der Fahrer dann rechts sitzt und den besten Blick hat.
Der Eurovelo 1 scheint ein Kilometerschinder zu sein. An einer Kreuzung hätte ich nur vier Kilometer zum geplanten Campingplatz, aber die Strecke würde noch knappe 40 km weitergehen. Es gibt noch so manchen Shortcut zu meinem Campingplatz. Irgendwann nutze ich auch einen Shortcut. Denn so schön es teilweise ist, es ist eine extreme Schinderei und es weht und regnet teilweise.
Meine Rainlegs haben heute Premiere. An meiner kurzen Regenhose mag ich nicht, dass das Polster vorne nass wird. Die Rainlegs sind aber etwas nervig, wenn der Wind den Regen auf den Hintern weht. Der ist ungeschützt und wird nass.