Wie immer stehe ich auf, packe und fahre zum Flughafen. Zum Flughafen hin finde ich es leichter zu fahren, als am Anfang der Reise vom Flughafen weg nach Dublin hinein. Ich werde kein Freund der Dubliner Radwege.
Am Flughafen funktioniert fast alles gut. Ich bekomme sofort meinen Karton. Das Rad ist auch ziemlich schnell und zügig zusammengebaut. Ich will jetzt natürlich das schwere Gepäck loswerden, damit ich mich frei am Flughafen bewegen, herumlümmeln oder sonstiges tun kann.
Am Lufthansaschalter eröffnet man mir, ich müsste noch ein paar Stunden warten, bis ich mein Gepäck los bekomme. Was ich etwas eigenartig finde, weil es eigentlich immer auf den Lufthansaseiten heißt, man könnte sein Gepäck 24 Stunden vor Abflug abgeben. Also ziehe ich mein Gepäck aus der Halle und sitze die Zeit vor der Halle ab.
Mein Gepäck bekomme ich später relativ problemlos los. Eine kleine Sache erstaunt mich, ich werde gefragt, wie viel der Karton mit dem Fahrrad wiegt. Erwartet die Lufthansa wirklich, dass ich eine Waage zu Hause habe, um so etwas zu wiegen?
Der Flug startet verspätet und landet eine Viertelstunde zu spät. Für mich kein großes Problem. Aber ein schwäbisches Ehepaar, einige Reihen vor mir, regt sich lautstark auf und vergleicht die Lufthansa mit der Deutschen Bahn. Es sieht aber auch schlecht für sie aus. Die Viertelstunde bedeutet für diese wahrscheinlich, dass sie in Frankfurt übernachten müssen.
Ich mag ja den Frankfurter Flughafen zum Abfliegen. Denn dann ist er für mich immer ein Flughafen der kurzen Wege.
Bei der Ankunft finde ich immer schrecklich, wie lange man zur Gepäckausgabe laufen muss. Ich muss aber nur eine Minute auf meine Packtaschen warten. Dann gehe ich zum Sperrgepäckschalter und just in diesem Moment kommt auch schon mein Fahrrad an. Die Angestellten drücken mir den Karton mit dem Fahrrad direkt in die Hand. Während ich das Rad zusammenbaue, muss ich noch drei Leuten erklären, wie das mit dem Fahrradtransport im Flugzeug funktioniert.
Ich muss sagen, das ist mir auch schon beim Abflug aufgefallen. Dort würde ich auch dreimal gefragt, wie denn das mit den Fahrrädern funktionieren würde. Solange ich das mit der leichten Tasche gemacht habe, hat mich kein Mensch irgendetwas gefragt.
Der Vierte, der mich anspricht, löst etwas unerfreulich Gefühle in mir aus. Denn er erzählt mir, er wäre vor eineinhalb Wochen nach Norwegen mit seinem Rad geflogen, und Lufthansa hätte es mit einer leichten Tasche akzeptiert.
Kaum bin ich aus dem Flughafen draußen, kommt eine SMS an. Eines meiner Gepäckstücke hätte nicht eingeladen werden können. Ich möge doch bitte mitteilen, wohin man mir das Gepäckstück nachliefern solle. Ich habe zwar in letzter Zeit des Öfteren das Gefühl, ich sollte in eine Demenzsprechstunde gehen. Aber ich würde sagen, vier Taschen und eine Packrolle, mehr passt nicht an ein Fahrrad.