Mir ist etwas unheimlich zu Mute bei dieser Reise. Es war schon letztes Jahr sehr kalt. Die Norweger sprachen von einem ungewöhnlich kalten Sommer. Aber dieser Sommer soll noch kälter werden.
So proppenvoll wie die S-Bahn zum Flughafen mit Reisenden ist, so überraschend schnell checke ich ein.
Ich hasse Ungewöhnlichkeiten. Am Gate kommt erst die Ansage man solle große Gepäckstücke abgebe, weil das Flugzeug so voll sei.
Dann werde ich namentlich aufgerufen. Ich wäre doch mit dem Fahrrad unterwegs? Mir schwant Schlimmstes. Ich befürchte, dass mir mitgeteilt wird, dass mein Fahrrad in Frankfurt bleiben soll.
Nein! Irgendjemand hat vergessen den Beleg abzureißen.
Über Oslo einfliegend fallen mir zwei Dinge auf. Das Land wirkt in gewisserweise zersiedelt. Überall stehen kleine Gruppen von Häusern, die aber so weit entfernt sind, sodass nie der Eindruck von einem Dorf entsteht.
Eine weitere Sache fällt auf. Die allerwenigsten Felder haben Ecken oder rechte Winkel.
Am Flughafen in der Gepäckhalle sehe ich etwas, was mich verwundert. Es liegen fünf Fahrräder achtlos aufeinandergeschichtet neben dem Sperrgepäckausgabeband. Ich habe im letzten laufenden Jahr des Öfteren gelesen, am Osloer Flughafen würden wegen der Bauarbeiten ganz gerne Fahrräder verschütt gehen. Deswegen bin ich sehr froh, als mein Rad auftaucht.
In Oslo bringe ich zu erst mein Fahrrad beim Gepäckservice des Flughafens unter.
Ich finde nicht den Abfahrtspunkt des Shuttlebusses zum Hotel. Aber der Bus 855 steht bereit. Ich erinnere mich an meine Recherchen, wie man noch zum Hotel kommen könnte, und steige ein. Vorsichtshalber frage ich den Busfahrer. Der kann kaum Englisch und weiß auch nicht sehr viel. Ich wage es und lande bei meinem Hotel, welches sich als Jugendherberge herausstellt.
Weil ich über Booking.com gebucht habe, scheine ich ein Einzelzimmer zum Preis eines Schlafsaalplatzes bekommen zu habe. Sehr schön!