17. Tag Sindal – Sinkløv 97 km

Der Tag beginnt schön. Ich habe wieder das, was ich als skandinavisches Licht bezeichnen. Der Weg führt durch ein, ich nehme an, Wildschutzgebiet hindurch.

Das Gatter für die Wanderer und Fahrräder ist sehenswert. Man muss ein Knopf drücken, dann öffnet sich das Gatter. Einige Zeit später schließt es sich von selber. Es gibt zwei Gatter. Nämlich eins für jede Richtung. Beim Ausgang des Wildgebietes noch einmal dieselbe Einrichtung. Irgendwo auf den Hügeln sehe ich eine Herde Rehe oder Hirsche. Es scheint ein Albinotier dabei zu sein.

Dann erreiche ich den dänischen Radweg 1. Zuerst ist es sehr erfreulich. Ich habe einige Blicke auf das Meer. Aber dann finde ich es eigenartig.

Ich weiß zwar, dass es Ferienhaussiedlungen gibt, aber dass es solche Riesengebiete sind, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Aber, weil es ein Touristengebiet ist, ist auch teilweise der Verkehr auf den Straßen relativ stark und unangenehm. Abgesehen davon kämpfe ich mit dem Wind. Aber am Nachmittag wird es so unerfreulich, dass ich mir überlege, den Weg 1 zu verlassen, und nicht Richtung Niebüll zu fahren, sondern durch Dänemark nach Flensburg. Wieso? Entweder war ich damals vor 25 oder 30 Jahren einfach schlichtweg unempfindlich, oder die Wegqualität hat sich stark geändert.

Ich kann mich zwar an Waldwege erinnern, aber nicht so hoppelig. Auf den Waldwegen liegt sehr viel Schotter. Ich kenne dieses unerfreuliche Phänomen auch aus Deutschland. Irgendjemand scheint zu erwarten, dass sich dieser Schotter von selbst festfährt. Das tut dieser Schotter, aber es dauert teilweise Jahre. Am Abend komme ich auf einen der primitiven Zeltplätze. Der Erste, den ich heute sehe, ohne Plumpsklo. Von der Wiese führen verdächtig viele Spuren in den Wald.

Am Abend lese ich, wenn man mit dem Nahverkehrszug am Wochenende fährt, dass in Hannover an Wochenenden versucht wird, den Radfahrermassen herzu werden, indem man die Radfahrer nur begrenzt zu den Zügen lässt. Am Wochenende würde ich aber fahren müssen, wenn ich nach Niebüll fahre. Der Bahnnavigator meint, Fernverkehr keine Chance. Also beschließe ich nach Flensburg zu fahren. Das dauert einen Tag kürzer und ich könnte am Freitag fahren