7. Tag: Ruhpolding – Tittmoning 85 km

Ich gehe in einer Bäckerei frühstücken und bin glücklich. Es gibt Butterbrezeln. Aber es fällt noch eine Sache auf. Es gibt belegte Brötchen wie früher. Butter Salami. Butter Leberkäse. Butterkäse. Sonst nichts.

Ich habe mich für den bequemen Weg über Draisdorf entschieden. Der Preis dafür ein Blick auf die Autobahn. Mir stechen die vielen Wohnmobile und Wohnwagen ins Auge. Ab und zu habe ich das Gefühl, ich fahre schneller als die Autobahn. In Spittenreuth bekomme ich eine weite Aussicht. Ich frage mich, ob man bei gutem Wetter bis München sehen könnte. Ich dürfte das Kernkraftwerk Isar zwei sehen.

In Teisendorf stelle ich fest, dass mein Weg zur Salzach über den BK führen würde. Den fand ich schon vor sechs Jahren in diesem Abschnitt nicht toll. Also fahre ich den Mozartweg. Schon gestern ist mir mal bei Reit im Winkl das Wort Mittelgebirge in den Kopf geschossen. Heute würde ich trotz der Alpen darauf bestehen, hier ist es fast wie im Mittelgebirge.

Bei der Abfahrt sehe ich die ersten Felder.  Es sind Maisfelder. Erst weiter unten kommen andere Felder dazu. Verträgt Mais eher die Höhe?

Von Freilassing aus schlage ich mich an die Sur und fahre gleich auf einem Deich. Die Bergwelt der letzten Tage in plötzlich sehr, sehr weit weg.

Von Freilassing ist Tittmoning treffe ich sehr wenige Menschen an der Salzach. Die Welt ist wie ausgewechselt. Der Weg als solcher ist aber stink langweilig

Die Salzach ist ein Grenzfluss. Deswegen finde ich es erstaunlich, dass nur auf der österreichischen Seite der Radweg ist. Ist das so oder eine Absprache?