4. Tag Monschau-Brück 88 km

In Monschau kennt meine Karte weder Bäcker noch Supermarkt. Google kennt drei Bäckereien. Eine davon ist offen. Trotz GPS finde ich die Bäckerei nicht. Zu verwinkelt die Gassen. Ich folge den Brottüten und werde fündig. Wenn man einen ganzen Ort alleine versorgen muss.

Das Ehepaar, das neben mir auf dem CP schlief, kommt auch angeradelt. Der Mann spricht von Mundkapp. Niederländisch oder verunglückte Übersetzung?

Auf dem Vennbannweg kommen mir mehrere Mädchenpfadfindergruppen entgegen. Erstaunlich bei den Kindern meiner Umgebung wurden Pfadfinderlager abgesagt.

In Roetgen kaufe ich mir im Radladen einen Buff. Endlich versteht jemand mein Gejammere wegen des Windes.

Gestern habe ich mich bei leichtem Gefälle herunter getreten.

In Roetgen überquere ich mehrmals die Straße an Übergangshilfen. Der Verkehr ist stark. Nur zweimal halten Autos für mich. Beides Mal Belgier.

Es herrscht ein Sprachgewirr aus Deutsch, Französisch und vermutlich Flämisch und/oder Niederländisch. Mal sehen wie das in Zittau sein wird.

Kurz vor Aachen biege ich auf den D4. Seine Wegführung behagt mir nicht. Zuviel Verkehrsstraße. Ich werde meinen Einsamkeitsroutingalgo an. Für die 40 km findet er keinen anderen Weg. Erstaunlich.

Es geht durch Wälder. Sie sind ziemlich kaputt. Aber das sind sie schon den ganzen Weg. Also doch kein lokales Phänomen bei mir zu Hause.

Bei Schafberg eröffnet sich eine Aussicht auf eine riesige Ebene. Die Rheinebene? Kann man Köln sehen? Ich frage einen Anwohner.

Von Düsseldorf die Rheinbrücke, von Köln die Domspitze, von Bonn die Radarkugel von Wachtberg-Werthhoven. Ich bilde mir ein trotz Dunst die Domspitze zu sehen.

Kurz vor dem Campingplatz sehe ich einen Wegweiser nach Monschau. 26 km.