Tag 19: Rudbøl – Klanxbüll – Frankfurt 21 km

Am Morgen krieche ich wie immer um 4 Uhr aus dem Zelt. Ich bin leicht schockiert, es ist fast stockdunkel, der Himmel ist schwarz, es weht oder stürmt. Als Inlandsdeutscher würde ich sagen, es stürmt, der Norddeutsche wird vermutlich sagen, es weht.

Es hat die ganze Nacht geregnet und geweht, bzw. gestürmt. Ich musste leider feststellen, dass mein Zelt leicht undicht ist. Ich frage mich, ob der Bahnverkehr heute funktionieren wird, weil gestern meine KatastrophenApp sich gemeldet hat. Was ich nicht weiter beachtet habe, weil es eine Meldung für Frankfurt war.

Wegen des starken Windes stehe ich vor der Frage, fahre ich nach Niebüll 18 km oder Klanxbüll 9 km. Denn ich frage mich wirklich, was geht schneller. Ich entscheide mich für Klanxbüll.

Auf dem Weg dorthin stelle ich fasziniert fest, was Bäume gegen den Wind bewirken können. Dies habe ich schon einmal in Schottland erlebt, als plötzlich die typisch britischen Hecken verschwanden und es freies Land gab. Aber hier bewirken einige Häuser, die sich mit Bäumen umgeben, fast eine Art von Windstille. Bin ich aber kaum vorbeigefahren, muss ich darum kämpfen, dass ich die Spur halten kann.

Heute lerne ich, man sollte, wenn man nach Hamburg fährt, um dort in den ICE einzusteigen, sich die Situation genau anzusehen. Der Hamburger Hauptbahnhof ist grauenhaft, wenn man dort mit dem Fahrrad in den ICE einsteigen muss. Siehe die Geschichte, dass zwei Minuten vor Abfahrt, der Gleiswechsel verkündet wird, der in Hamburg dann einfach nicht möglich ist.

Nach Meinung der Deutschen Bahn soll ich in Elmshorn umsteigen. Mein Zug fährt aber bis Hamburg-Altona. Von dort aus kann man entweder mit der S-Bahn oder selbst zum Hauptbahnhof fahren.

Dies finde ich angenehmer, denn es ist ja nicht klar, ob ich in den nächsten Zug, wenn ich umsteigen muss, mit einem Fahrrad hineinkomme.

Beim Studium der Verbindung stelle ich fest, es gibt einige ICEs, die in Hamburg starten. Aber sie starten meistens nicht am Hauptbahnhof, sondern eine Station früher. Dammtor oder Altona.

Man sollte vielleicht in Hamburg in Betracht ziehen, dass man ein wenig durch die Stadt fährt, und sich den Stress am Hauptbahnhof spart und am Startbahnhof gemütlich einsteigt.

Bei der Fahrt nach Hamburg Altona stelle ich erstaunt fest, wie viele Sonnenkollektorenfelder es gibt.

Während der Fahrt, ich glaube, es ist in Itzehoe, steigen mehrere Schulklassen, wenn nicht sogar eine komplette Schule ein.

Für Hamburg ist ein Sauwetter angesagt, dass ich auch prompt, gerade als ich zum Hauptbahnhof fahre, abbekomme. Dabei beobachte ich, dass die Hamburger sich in ihren Regenklamotten einmummeln und ganz lässig weiterlaufen. In Frankfurt würden alle Leute sich irgendwo unterstellen und das Gehen einstellen.