Der Cykelspåret führt ja bis kurz vor den Polarkreis. Da stellt sich natürlich die Frage, wie kalt ist es da oben? Die Durchschnittswerte für die einzelnen Monate kann man bei einer Seite des SMHI abfragen.
Im Nebenbei, die Eingangsseite des SHMI liefert einen Wetterbericht für Schweden. Für Nutzer von mobilen Endgeräten, die Seite war nur mit dem Mini-Opera-Browser zu erreichen. Was aber besser ist, als gar nicht, wie bei den meist mit Flash gemachten Wetterseiten.
Zurück zu den Durchschnittswerten. Der Unterschied für Deutschland im Juli und für den Norden Schwedens beträgt 2-3 Grad. Meiner Vorstellungskraft hat das wenig geholfen, also versuche ich die sinnliche Erfahrung zu beschreiben. Ich fahre meistens im Juli und werde versuchen die Unterschiede zu meinem deutschen Erfahrungen für diesen Monat zu beschreiben.
Ich bin, so die schwedischen Schlagzeile während einer dreizehntägigen Hitzewelle unterwegs gewesen.
Tagsüber war es entsprechend heiß und ich bin genauso hochsommerlich gekleidet gefahren, wie bei deutschen Hitzewellen. Doch auch bei der Hitzewelle ist mir schon aufgefallen, was beim Abklingen der Hitzewelle manifest wurde. Nur die Sonnenstrahlung heizt einem ein. Verschwindet die Sonne hinter den Wolken, merkt man das wesentlich deutlicher. Zieht es zu, wird es kühl. Das Wetter schwankt damit an einem Tag zwischen sommerlicher Hitze und frühherbstlicher Kühle. Und das auch mehr als einmal am Tag.
Der Wind hatte eine sehr kühlende Wirkung, obwohl er nicht heftig blies. Deswegen war ich sehr froh, um meine Windstopperweste. Windstopper würde ich deswegen sehr empfehlen.
Für die Leute, die mit dem Zelt unterwegs sind, wie war es abends und nachts? In Deutschland laufe ich sehr häufig mit den Klamotten des Tages rum, bis ich in den Schlafsack krieche. Also sommerlich kurz. Anders in Schweden. Ich habe mir sehr oft so ab acht Uhr etwas Langärmliges drübergezogen, wenn nicht sogar eine lange Hose.
Ebenso im Zelt, im Sommer schlafe ich in Deutschland meist in kurzen Sachen im Zelt und decke mich nur mit dem Schlafsack zu. Im Norden Schwedens hatte ich lange Sache an und habe den Schlafsack zugemacht und bin dann in ihn gekrochen.
Teilweise hatte ich den Eindruck, die Temperatur der Nacht ist nicht so abhängig von der Tagestemperatur wie in Deutschland, sondern ist verhältnismäßig konstant. Auch bei einem heißen Tag war die Nacht ähnlich kühl, wie bei einem kalten Tag.
Letztendlich würde ich meine Erfahrung so zusammen fassen. Bei den Tiefsttemperaturen sollte man eher an den Frühherbst denken, bei den Höchsttemperaturen an den Sommer. Ich war froh, dass ich die lange Radhose für den Herbst und die Windstopperweste dabei hatte.