Ein Fazit

Wie war es? Schön. Aber in fremden Ländern ist mein Blick wacher, um das Fremde zu verstehen. In Deutschland legte er sich oft schlafen, weil altbekanntes zu sehen war.

Wie ist es, mit einer Planung zu fahren, die nicht auf Radrouten zurückgreift, sondern auf ruhige, kleine Nebenstraßen und gut befahrbare Feldwege?

Erstaunlich gut und man landet letztendlich doch sehr häufig auf Radrouten. Trotz alledem sollte man Gegenden meiden, in denen es wenige Nebenstraßen gibt. Das Entlang-Radeln an gut befahrenen Straßen ist die Folge.

Aber eine Sache hat mich auf Dauer eklatant gestört. Radwege und Routenführung.

Radwege und Routenführungen haben eins gemeinsam, sie versuchen den Radfahrer in Sicherheit vor den Autofahrer zu bringen, aber um den Preis der schwierigen Befahrbarkeit. Man kommt nicht voran. Das mag unter touristischen Gesichtspunkten funktionieren, aber nicht, wenn es um puren A nach B Verkehr geht.

Bei den Radwegen muss ich leider sagen, es ist ein gestalterisches Chaos und eine Pfuscherei. Permanent ist man mit der Frage beschäftigt, wo darf, kann oder muss ich fahren. Teilweise verstoßen die Verkehrsplaner auch gegen das geltende Recht. Jede Kommune und jede Bundesland kocht sein eigenes Gestaltungssüppchen. Irgendwann war es mir dann ab und an einfach zu dumm, mich um diese Fragen zu kümmern. Dass sich Radfahrer so wenig um Regeln kümmern, dürfte auch daran liegen, dass es de facto trotz StVo und Verwaltungsvorsschriften keine verlässlichen Regeln gibt, sondern man Konfusion wahrnimmt. Das habe ich anderen Ländern besser erlebt.

Aber am besten war ich unterwegs, wo es keine Radwege gab, weil die permanente Entzifferung der Radsituation wegfällt und ich auf den Verkehr achten konnte. Linksabbiegen ist meist ohne Radweg einfacher und sicherer als mit Radweg.

Oder nach dieser Radreise verstehe ich den hasserfüllten Ton in manchen Radlerforen in D puncto Radwege wesentlich mehr.

Und die Theorie, dass Radwege gebaut werden, damit die Autos ungehindert fahren können und nicht um den Radlern etwas Gutes zu tun, der würde ich allmählich zustimmen.