1. Tag: Frankfurt – Bergen – Søylevatnet (14.75km)

Da ich es immer leicht peinlich finde, dass ich meine Radschuhe bei der Kontrolle ausziehe, damit der Metalldetektor nicht anschlägt, beschließe ich mich dieses Mal lieber durchsuchen zu lassen. Aber der Metalldetektor schlägt wieder Erwarten nicht auf meine Haken an.

In meiner Bauchtasche befindet sich noch ein Fläschchen Djungleoila vom letzten Jahr. Die wird nicht einmal bemerkt. Dies verwundert mich, da ich damit eigentlich gegen die Sicherheitsbestimmungen verstoße.

Als ich im Flieger sitze, passiert mir, was ich schon öfters von anderen gelesen habe. Ich sehe mein Gepäck und mein Rad. Leider oder glücklicherweise sehe ich nicht das Einladen.

Irgendwann muss ich mal Flugrouten studieren. Denn zu meiner Verwunderung fliegen wir Kopenhagen von Schweden an.

In Kopenhagen scheint die Sonne. Deswegen mache ich mir Hoffnungen, dass das Wetter in Bergen besser ist als der Wetterbericht androht.

Beim Abflug sehe ich ein von mir noch nie gesehnen reizvollen Eindruck. Die Schatten der Wolken auf der ruhigen Ostsee.

Der Anflug auf Bergen schenkt mir noch einen Hingucker. Unter dem Flugzeug bildet sich auf den Wolken ein Regenbogenring, der den Schatten des Flugzeuges, der wie ein Kreuz wirkt, umfasst.

In Bergen droht sich mein Stockholmtrauma zu wiederholen. Da ich mir todsicher bin, dass mein Fahrrad nicht auf das Förderband für das Speergepäck passt, frage ich am SAS-Schalter nach. Man fragt extra auf dem Rollfeld nach. Fahrrad? Wieso Fahrrad. Fahrrad wäre keines gekommen. Mir sackt meine Laune auf den absoluten Nullpunkt. Doch was kommt da gerade ohne Probleme über das Laufband. Mein Rad.

Im Zusammenbauen werde ich auch immer besser und schneller.

Die Fahrt zum Campingplatz ist ernüchternd für mich. Die Wegführung ist trotz GPS chaotisch, weil am ganzen Weg gebaut wird. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich einen Vorgeschmack auf die chaotischen norwegischen Radwege bekomme.

Aber der starke Verkehr beunruhigt mich. Vom Kopf her ist mir klar, dass hier keine lappländische Ruhe herrscht. Aber ich war schon vor 15 Jahren werktags nach Bergen gefahren. Ich hatte das wesentlich ruhiger in Erinnerung als diesen Sonntagabend.