3. Tag Arlanda Arlanda

Ich bin gestern beim zu Bett gehen angerufen worden. Das Rad wäre eingeladen worden. Ich könne es abholen. Als ich heute am Flughafen nachfragte, war das Rad nicht da. Ich verstehe nicht, warum das andere Gepäck nach sechs Stunden da ist und das Fahrrad nach 36 Stunden immer noch nicht da ist?

Gestern Abend habe ich angefangen Strindberg „Am Meer“ zu lesen. Dort wird von einem Meer berichtet, was gefährlich wirkt. Dieser Abschnitt ist in Norrland. Ich bin gespannt. Denn letztes Jahr wurde das Meer Richtung Norden immer lieblicher. Eigentlich hatte ich immer den Eindruck an vielen kleinen Seen vorbeizufahren. Der Blick über das Wasser ging selten ins Freie, sondern wurde durch Wälder begrenzt.

Ich war vor zwei Jahren in England und habe mich letztes Jahr schon erstaunt festgestellt, dass ich hier in Schweden auch die Sachen bekomme, die ich eigentlich für eine Folge des angeblich so englischen Geschmackes hielt. Heute im Hotel beim Frühstück stelle ich fest, das Essen ist eher Deutsch, aber der Tee und seine Geschmackssorten sind englisch.

Auch am Flughafen. Es gibt Sandwiches, aber auch europäisch belegte Brötchen. Und die Chips sind die englischen Sorten, verpackt wie ich sie in England gesehen habe.

Auch die Freundlichkeit ist ein Gemisch. Immer hilfsbereit, aber nicht so formell.

Hoffnungslos und ziemlich frustriert fahre ich wieder zum Hotel.

Irgendwann schalte ich im Hotel den Fernseher an. Es kommt The Final Cut. Englisch mit Schwedischen Untertitel. In meinem Kopf findet eine eigenartige Entwicklung statt. Zu erst verstehe ich sehr wenig, denn ich lese gewohnheitshalber die Untertitel mit. Durch die deswegen entstehende Irritation ist auch der englische Text unverständlich. So weit ganz normal. Aber nach einer Zeit verstehe ich das Englisch immer besser und noch viel besser, ich verstehe immer mehr die schwedischen Untertitel. Vielleicht auch eine Art Schwedisch zu lernen.

Da auch in Schweden die Filme durch Werbung unterbrochen werden, werde ich Zeuge eines in meinen Augen skurrilen Phänomens. Zwei Werbetrailer laufen auf Englisch mit Untertiteln. Es wundert mich, dass man das macht? Ich finde es hat etwas von ihr seid es nicht wert.