Tag 17: Haßfurt – Bad Kissingen – Frankfurt (60 km)

Der Mensch denkt und Gott lenkt.
Statt zu cheaten, fahre ich bis Bad Kissingen. Haßfurt hat trotz des unendlichen Industriegebietes  einen schönen Stadtkern. Der Mainradweg ist nicht ganz so schlimm wie gestern, aber auch nicht schön. Die Stadtdurchfahrt durch Schweinfurt geht erfreulich flott. Der Weg nach Bad Kissingen hat eine eigenartige Atmosphäre. Es ist plötzlich extrem ruhig. Es geht ruhig ohne Hügel nach oben. Aber die abgemähten Felder machen eine triste Stimmung.
Kurz vor Bad Kissingen kann ich in das Tal sehen, wo es lang gehen soll. Dunkel, wolkenverhangen, regnerisch.
Dort in Arnshausen geht wieder ein Starkregen nieder, vor dem ich mich in einer Garage verkrieche. Ich prüfe den Wetterbericht. Es sieht sehr unerfreulich für heute aus und morgen ist es auch nicht schön. Als der Regen nachlässt, fahre ich weiter nach Bad Kissingen. Meine Vorderbremse verliert ihren Druckpunkt. Vor ein paar Tagen kam beim Drehen der Belagsschraube mir öliger Schmodder entgegen. Ich habe die Bremse in Verdacht undicht zu sein Mir ist die Gesamtsituation zu wenig vielversprechend, sodass ich beschließe, fahre nach Hause.
Bei der Fahrt Richtung Gmünden wird das Wetter besser und das durchfahrene Tal lächelt mich an. Ein Blick auf die Karte ergibt, ich könnte zu Hause die Bremse reparieren, morgen nach Gemünd fahren, von dort doch in die Rhön und dann nach Fulda.
Zu Hause werde ich aber nicht schlau, ob jetzt nur Luft in der Bremse ist oder der Hebel undicht. Die Sonne über Frankfurt verschwindet und der Regen prasselt. Ich entscheide, aus Sicherheitsgründen und Feuchtigkeitsbedenken, ich bleibe zu Hause.