Tag 6: Blöndulonsee – Varmahild – 70 km

Bilder vom Tag:

Als ich losfahre, ist es diesig. Ich ahne, ich fahre oberhalb eines strömenden Regens, der mich unten im Tal erwarten wird.

Dafür, dass ich die letzten 30 km nur ein Haus gesehen habe, steht in diesem Hochland eine erstaunlich gut ausgebaute Stromleitung herum.

Die F35 endet und geht in die 731 über. Die leere Landschaft wird zu einem spärlich besiedelten, aber schönen Tal.

Hier reagieren die Pferde neugierig auf mich. Eine Herde läuft ein Stück mit mir.

Kurz nach der Brücke über die Blanda rast ein Hund auf mich zu. Niemand weit und breit zu sehen. Mir schwant nichts Gutes. Ich halte an, der Hund springt an mir hoch und will gestreichelt werden. Den Gefallen tue ich ihm. Er ist ziemlich verschmust. Um ihn zu stoppen, rufe ich energisch deutsche Hundekommandos. Der Hund setzt sich.

Ich fahre los. Der Hund rast los. Aber nicht mir hinterher, sondern er überholt mich und rennt vor mir her. Er sieht sich immer wieder nach mir um. Ich habe plötzlich Lassieszenen in meinem und frage mich, will der Hund mich zu einem Problem führen.

Wenn Autos kommen fetzt der Hund in den Graben und rennt dort weiter.

Wir kommen zur Auffahrt zur N1. Will mich der Hund durch Island begleiten?

Plötzlich macht der Hund kehrt. Hinter mir hält ein Auto. Es öffnet sich eine Tür. Der Hund springt rein. Das Auto wendet. Der Besitzer?

Die Ringstraße ist nach der 35 ein kleiner Schock. Es sieht nördlich aus, aber der Verkehr ist ziemlich stark für hohen Norden.

Weil ich noch kein Gefühl habe, wie es mit Plätzen zum wilden Zelten ist, höre ich sehr früh auf und verziehe mich auf einen Campingplatz in Varmahli?.

Dort spritze ich erste meine ganzen Packsachen ab. Die lose Oberfläche der Erdstraße hat eine Schicht Dreck auf meinem Rücken und Packtaschen verteilt.