14. Tag Neubäu – Windischeschenbach 102km

Der Tag fängt mit einem Gewitter an und hört mit einem auf.

Zu meinem Schutz stelle ich mich unter eine Überdachung für Landmaschinen neben einem Bauernhof. Der Bauer des Hofes gesellt sich zu mir.

Es gibt einen kleinen Exkurs über Landwirtschaft.

Als der Bauer anfing bekam er 70 Pfennig für den Liter Milch. Der Liter Diesel kostete 60 Pfennig. Heute 22 Cent für die Milch und 1 Euro für den Diesel.

Spritzmittel 10 Mark pro Hektar, jetzt 60 Euro. Wobei bei den Bauern die Angst umgeht, weil das Unkraut resistent wird. Was werden die neuen Mittel kosten?

Lohndrescherei für den Hektar 120 Euro. Pacht für den Hektar 600 Euro. Bei guter Ernte bekommt man 900 Euro.

Damit er von dem Hof leben kann, hat er seine Fläche durch Pacht vervierfachen müssen.

Wie bewältigt man diese Flächen. Automatisierung der Landmaschinen. Bulldogs kosten deswegen 1ooooo Euro aufwärts. (Aber haben nur so um die 130 PS)

Weil aber die Arbeit bei weitem nicht mehr so anstrengend ist, hätten er und seine Kollegen Übergewicht.

In seinen jungen Jahren hat er sich eine Sehne im Fuß abgerissen. Weil er weiterarbeiten musste, verlor er innerhalb von einer Woche 2 Gipse. Er machte dann mit Bundeswehrstiefeln weiter. Die Folge sind heute Schmerzen im Fuß.

Damit der Hof weiter läuft, hat er einen hochtechnischen Bulldog gekauft, um den Neffen zu ködern. Der fährt den Bulldog so gern.

Irgendwann lese ich sinngemäß mehrmals als Tourismuswerbung. „Die Brücke nach Böhmen,,.

Es wundert mich. Denn für die Erwachsenen meiner Kindheit, gab es in Folge des zweiten Weltkrieges nur noch Tschechien, kein Böhmen. Bei meiner Moldautour hatte ich beim Grenzübertritt in das ehemalige Böhmen und jetzige Tschechien das Gefühl, in eine andere Kultur zu wechseln und nicht eines gemeinsamen Kulturraumes, wie Böhmen impliziert. Böhmen ist mit dem WK II untergegangen.

Vielleicht sollte ich ein kleines Stück durch Tschechien fahren, ob die Grenze immer noch so einen starken Wechsel für mich darstellt.