Prolog

Die Idee für diese Radtour speiste sich aus drei Dingen. England war letztes Jahr so hässlich, sodass ich den eigentlich für dieses Jahr ins Auge gefasst weiteren Englandtrip verwarf. Für Island ist es mir im Jahreslauf zu spät. Aber der wichtigste Grund dürfte sein, ich habe mich dieses Jahr mit der Personalisierung von Fahrradrouting beschäftigt und festgestellt, dass Deutschland sehr viele schöne Naturerlebnisse bereit hält, wenn man sich Abseits der Hauptströme hält. In meinem Fall Radwanderwege, zumindest an deutschen Flüssen entlang.

Wenige Tage davor wich meine Vorfreude allmählich einer diffusen Besorgnis. Die letzten zehn Jahre war ich in Asphaltländern unterwegs. Ich hatte fast immer Asphalt unter den Reifen. Bei meinen Testtouren hier in Deutschland fuhr ich langsamer ohne Gepäck als in Norwegen mit. Wer die Ruhe in Deutschland sucht muss, wohl eher auf den Asphalt verzichten. Bloß packe ich das mit Gepäck?

Gestern am Vorabend der Abfahrt überlegte ich mir noch kurz um zu planen. Vielleicht doch UK oder Norwegen? Einerseits finde ich deutsche Mittelgebirge sehr schön, aber so wie ich da lang will, könnte es zu heftig für mich werden.