20. Tag: Bodø


Ich will mir Bodø ansehen. Da ich es immer ganz interessant finde durch die Viertel einer Stadt zu laufen, gehe ich vom Campingplatz zur Stadtmitte. Als Erstes komme ich an einem Wegweiser zu einem Kriegsgefangenenlager vorbei. Ich folge ihm und finde nichts anderes als ein Rasenstück mit einer kleinen Erklärungstafel. Es mag kurios klingen, dass neben dem Platz, an dem früher sowjetische Kriegsgefangene gequält wurden, jetzt ein Kinderspielplatz sich befindet, hat etwas Erleichterndes. Dieser Teil der Geschichte ist vorbei.

Mir fallen einige deutliche Unterschiede zu Kirkenes auf. Die Häuser sind deutlich größer, gepflegter und haben meistens Zäune.

Im Zentrum angekommen sehe ich einen sehr jungen Reiseradler mit seinem Rad vor einem Sportgeschäft stehen. Er betastet sein Innenlager, betrachtet es, geht mehr Mals um sein Rad herum. Als ich wieder vorbeikomme, immer noch das gleiche Verhalten.

Ich frage ihn, was los sei und befürchte einen Innenlagerschaden. Nein, der junge Engländer weiß nicht, wie man die Pedale demontiert.

Ich erkläre es ihm und frage nach seinem Werkzeug. Er hat nur ein Minitool dabei, aber nicht den benötigten Schraubenschlüssel.

Er geht in das Sportgeschäft, um Werkzeug zu bekommen. Ich ziehe weiter zum Touristoffice.

Dort stapeln sich förmlich die Reiseradler. So wie es aussieht, kann man seine Räder im Touristoffice abstellen.

Der dort erhältliche Bodøführer bringt keine neuen Informationen. Also auf zum Norrlandtmuseum.

Der Besuch ist nicht so ergiebig. Es gibt zwar ein deutsches Erklärungsheft, aber die Exponate sind nur auf Norwegisch erklärt.

Es gibt auch eine Abteilung zu den Samen. Dort sehe ich etwas Neues zu diesem Thema. In den schwedischen Museen werden die Samen als Nomaden dargestellt. Hier kann man sehen, wie sesshafte Samen gelebt haben.

In Schweden wurde immer die Diskriminierung der Samen thematisiert. Hier kein Wort dazu.

Da ich das Museum letztendlich enttäuschend fand, spare ich mir das Luftfahrtmuseum und Freilichtmuseum.

Der Supermarkt ist ein alles haben und noch viel mehr Supermarkt. Von Lebensmittel bis zum Baumarkt. Aber keine Süßigkeiten? Ich suche die Lebensmittelabteilung mehrmals ab. Keine Süßigkeiten!? Des Rätsels Lösung. Die Süßigkeiten sind wie in Skandinavien üblich an der Kasse. Hier zwischen Fahrrädern und Schraubenzieher.

Beim Verlassen des Einkaufszentrums, in dem der Monstersupermarkt sich befindet, erhasche ich den SPIEGEL-Schriftzug. Deutsche Zeitungen?! Eigentlich doch nicht. Es gibt zwei Hefte aus der Spiegel Wissensreihe mit Themen, die mich nichts angehen. Liebe was soll ich damit. Und, das „Neue Blatt“ wäre erhältlich. Komischerweise nicht einmal eine BILD-Zeitung.