14. Tag Norrmölje – Ånäset 126.27km


Heute war eher ein Tag von Kilometerklopperei. Sehr viel Wald.

In Umeå fehlt die Beschilderung bzw. ist durch Baustellen einfach unterbrochen. Ich fädle mich mit meinem GPS auf den Cykelspåret zurück.

So wie ich die Beschilderung erlebt habe, entweder war ein Schild in Umeå falsch montiert oder es gibt eine alte und neue Beschilderung

Heute erlebe ich des Öfteren, dass nur die Gegenrichtung beschildert ist.

Als ich kurz hinter Sävar photographiere, spricht mich ein älterer radelnder Mann an:“I am lost.“ Ich wundere mich, woher der Schwede weiß, dass ich kein Schwede bin und sein Englisch hat auch so einen sonderbaren Akzent. Der Schwede ist ein Deutscher, der von seinem Wohnmobilplatz aus die Umgebung mit dem Fahrrad erkundet hat und jetzt seinen Wohnmobilplatz nicht mehr findet. Ich kann ihm trotz all meiner Karten nicht weiterhelfen.

Den Grund seines Verirrens kann ich gut verstehen. „Alle Straßen sehen so gleich aus.“

Ich bin letztendlich von Malmö bis hierher gefahren. Aber müsste ich den Unterschied zwischen Norden und Süden beschreiben, ich könnte es nicht. Ganz anders als in Deutschland.

Ich photographiere viele Dinge schon nicht mehr, weil ich sie schon letztes Jahr im Süden photographiert habe. Sicher statt Seen, sehe ich Flüsse. Aber Topographie, Landnutzung und insbesondere Architektur sind gleich. Was für ein Unterschied zwischen Alpen und Nordsee.

Irgendwann ist der Wald nicht mehr so monoton wie sonst. Normaler Wald neben Birkenwald und ein ganz sonderbarer Wald. Der Boden ist ein Gemisch aus Gras und Flechten, auf dem ich beim Gehen leicht einsinke. Die Nadelbäume stehen für schwedische Verhältnisse extrem licht. Nur die oberen Äste tragen Nadeln. Gleich nahtlos daneben der normale Wald. Es wäre interessant zu wissen, was bei den schwedischen Wäldern naturbelassen ist und was aus Menschenhand.

Wieder bricht eine Speiche. Wieder auf der Seite, wo eigentlich keine Speiche bricht. Ich mache mir ziemlich Sorgen, ob das HR Pfusch ist.

Vor dem ICA in Bygdeå steht ein mintgrüner Chevi aus dessen Fenster Musik der 50er klingt.

Auf dem Campingplatz erzählt mir ein Norweger etwas Interessantes. Ein Norweger könne ohne große Probleme Dänisch lesen, aber sich unterhalten wäre ein Unding. Mit den Schweden könne man reden, aber das Schwedische nicht lesen.